Kehren Sie bitte zurück auf den Stadtplatz und verweilen Sie gegenüber dem Eckhaus, um dieses zu betrachten. Im Haus (Stadtplatz Nr. 3) kann man an den Gewölben im rückwärtigen Teil des Erdgeschosses noch erkennen, dass das Gebäude ursprünglich als Kirche diente.

Die „Hl. Geist Kirche“ war ab 1511 Hauskapelle des benachbarten Schlosses, aber auch Kirche des angrenzenden Bürgerspitals. 1823 kaufte die Marktgemeinde das Gebäude. Es wurde mehrfach umgebaut. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es als Rathaus und seit der Stadterhebung 1986 als Stadtamt genutzt. Mittlerweile befindet sich das Stadtamt im Schloss.

Im Haus Stadtplatz Nr. 5 befand sich das Bürgerspital, das 1511 vom wohlhabenden Verwalter des Schlosses gestiftet wurde. Unter einem Bürgerspital hat man sich mehr ein Alters- und Armenhaus vorzustellen als ein Krankenhaus, wenngleich dort auch Kranke aufgenommen wurden. Derartige Bürgerspitäler existierten an vielen Orten, in unserer Umgebung z.B. in Braunau und Mauerkirchen. Als Insassen wurden anfangs nur Personen bürgerlichen Standes aufgenommen, was die Frage aufwirft, wie Dienstboten, Tagelöhner und andere Arme versorgt wurden. Das Bürgerspital bestand über 400 Jahre, bis 1939 die Auflösung angeordnet wurde. Das Haus wurde anschließend für verschiedene öffentliche Zwecke benutzt. Seit 2001 ist dort das Eltern-Kind Zentrum untergebracht.